In Deutschland gehört das Trinkwasser der lokalen Versorger zu den am strengsten überwachten und qualitativ hochwertigsten Lebensmitteln. Allerdings endet diese Überwachung meist am Hausanschluss, obwohl die Qualität des Wassers innerhalb des Gebäudes stark von der dortigen Trinkwasserinstallation beeinflusst wird. Aus diesem Grund hat der Gesetzgeber in den letzten Jahren die Vorschriften für Trinkwasser immer weiter verschärft und die Qualitätsparameter hinsichtlich Gesundheits- und Hygieneaspekten bis zur letzten Entnahmestelle ausgeweitet.
Das häufigste Schwermetall, das im Trinkwasser diskutiert wird, ist Blei. Früher wurden Rohre und Verbindungsstücke aus Blei in Gebäuden installiert. In einigen Altbauten finden sich diese noch heute, weshalb bei Verdacht ein erfahrener Installateur die Situation vor Ort prüfen sollte.

Neben seiner historischen Verwendung in Rohrleitungen wurde Blei häufig Kupferlegierungen zur Herstellung von Bauteilen zugesetzt. Es sorgt für guten Spanbruch bei der maschinellen Bearbeitung von Fittings und Armaturen und ermöglicht besonders druckdichte Bauteile im Sandgussverfahren.
Jedoch kann Blei bereits in sehr geringen Mengen im Trinkwasser gesundheitsschädlich sein. Besonders gefährdet sind Ungeborene, Säuglinge und Kleinkinder, bei denen das Nervensystem und Gehirn sowie die Blutbildung beeinträchtigt werden können. Aus diesem Grund hat der Gesetzgeber die Grenzwerte für die Bleikonzentration im Trinkwasser in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich verschärft.
 

Um bei Installationen in Neubauten sowie bei der Sanierung bestehender Anlagen nachhaltig zu agieren, sollten grundsätzlich bleifreie Werkstoffe verwendet werden. Dies dient als präventive Maßnahme gegen zukünftig erwartete strengere Grenzwerte für die Bleiabgabe. Zusätzlich wird dadurch sichergestellt, dass Blei nicht wieder in den Stoffkreislauf und den Recyclingprozess gelangt. Diese Anforderung ist bereits in vielen gängigen Gebrauchsartikeln, wie in der Elektro- oder Automobilindustrie, Standard geworden – man denke nur an bleifreies Benzin.
Bislang gab es jedoch keine bleifreie Variante des klassischen Werkstoffs Rotguss mit all seinen positiven Eigenschaften. Diese Lücke wird nun durch den neuen Werkstoff RG+ (CuSn4Zn2PS) geschlossen. Nach jahrelanger intensiver Entwicklung erreicht dieser bleifreie Werkstoff die korrosionstechnischen Eigenschaften der Kupfer-Zinn-Zink-Legierung. Die neue Legierung ist nicht nur für Installationen in Deutschland geeignet, sondern wurde auch für das europäische Trinkwasser optimiert.

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